Durch einen Nachlass kam ich in den Besitz eines riesigen Notenfundusses. Bei der Durchsicht stellte ich fest, dass dort „musikalische Perlen“ liturgischer Tonkunst des vorigen Jahrhunderts zu finden waren. In loser Reihenfolge möchte ich Werke, die mir sehr interessant erscheinen und die es nicht mehr käuflich zu erwerben gibt, hier vorstellen.
Franz NEKES (*13. Februar 1844 in Essen; † 6. Mai 1914 in Aachen) „Der Aachener Meister liturgischer Tonkunst“, wirkte von 1871 bis 1887 als Priester an St. Christophorus zu Gerderath und brachte gleichzeitig das kirchenmusikalische Leben im Erkelenzer Land zu prachtvoller Blüte. Von 1891 bis 1912 leitete er als Stiftskapellmeister des Liebfrauenmünsters zu Aachen den Aachener Domchor. Franz Nekes prägte bis weit in das 20. Jahrhundert als Dozent an der Aachener Kirchenmusikschule „Gregoriushaus“ viele Kirchenmusiker, als Chorleiter und Komponist die Aachener Dommusik und darüber hinaus die Kirchenmusik in ganz Aachen. Er hat uns aus tiefem Glauben entstandene Kompositionen von zeitloser liturgischer Gültigkeit hinterlassen, die im ganzen deutschen Sprachraum hohes Ansehen genossen. Franz Nekes verschrieb sein Leben aus tiefer Gläubigkeit heraus der Musica sacra und im besonderen der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung des letzten Viertels des 19. Jahrhunderts, um der kirchlichen Tonkunst wieder den ihr gebührenden liturgischen und pastoralen Platz in der katholischen Kirche zuzuweisen. Er gilt als Reformer der Kirchenmusik.
Diese Messe wurde 1904 dem Aachener Kirchenchor (Männerchor) an St. Marien zum 25jährigen Bestehen gewidmet. Der Name „Marienchor“ inspirierte Nekes, Melodien bzw. Themen dieser Messe, wenn auch nicht alle, dem Choral-Offertorium „Ave Maria“ zu entnehmen. Zwar sind fast das ganze „Gloria“ und auch das „Credo“ aus frei erfundenen Melodien aufgebaut; doch schließen sich diese Sätze ihrer ganzen Haltung nach den übrigen teilen aufs engste an und sind somit im Geiste des choralen „Ave Maria“ gedacht. Somit dürfte der Titel „Ave Maria“ gerechtfertigt sein, wie es der analytische Kommentar des Komponisten aufzeigt.
Männerchöre aufgepasst:
Es ist eine für jeden Männerchor gut machbare Messe, deren einzelne Sätze nicht nur liturgisch verwendbar sind, sondern auch bei Leistungssingen und Wettbewerben einen besonderen Stellenwert einnehmen und Respekt abverlangen werden. Sollte jemand Interesse an dieser nicht mehr erhältlichen Messe haben, so bitte ich um eine kurze eMail.